Sternabert

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Dienstag, 9. Dezember 2014

Zwerggans, die zweite...

Hallo Leute,

gestern hat es mal wieder geklappt zusammen mit den Herren LP und SK zu einer vogelkundlich ambitionierten Tagestour in die Umgebung unserer Heimatstadt hinaus zu fahren. Motiviert und lustig machten wir uns ans Werk und wurden auch nicht enttäuscht.
"Shadow-man", left: SK; "at the scope", middle: me; "prole", right hand: LP
Bei den Kleinvögeln konnten wir zwar weder optisch noch akustisch irgendwelche, sagen wir mal, Besonderheiten verhaften, in den Gänsetrupps rund um Roskow und Tremmen saßen jedoch immer wieder mal einzelne Kurzschnabel- (Anser brachyrhynchus) und Waldsaatgänse (Anser fabalis fabalis). An der Horster Hutung bei Klein Kreutz sogar eine wunderschöne, adulte Zwerggans (Anser erythropus), die sich im Vergleich zu jener an der Salzhavel vor wenigen Wochen, etwas kooperativer verhielt. Nur meine fotografischen Skills haben mich, wie schon so manches mal, ein wenig im Stich gelassen. Sei´s drum, was gibt es besseres, als mit Freunden zusammen, bei herrlichem Wetter in der herrlichen Havelniederung Vögel zu beobachten? Das haben sich bestimmt auch einige Autofahrer auf der Landstraße von Weseram nach Klein Kreutz gefragt, nachdem sie sich von dem irrtümlich anheim gefallenen Schock, gleich von unseren Spektiven geblitzt zu werden, eholt hatten ;)
Taiga Bean Goose, 08.12.´14, Roskow; Germany
Taiga Bean Goose, 08.12.´14, Roskow; Germany
Taiga Bean Goose, 08.12.´14, Roskow; Germany
Ein sehr schöner Vogel mit bernsteinfarbener Iris, der alle klassischen Merkmale einer Waldsaatgans (Anser fabalis fabalis) aufweist.
Lesser White-fronted Goose, adult (08.12.´14, Klein Kreutz; Germany)
Lesser White-fronted Goose, adult (08.12.´14, Klein Kreutz; Germany)
Lesser White-fronted Goose, adult (08.12.´14, Klein Kreutz; Germany)
Lesser White-fronted Goose, adult (08.12.´14, Klein Kreutz; Germany)
Auch in diesem Gänsetrupp hielten sich neben der Zwerggans (Anser erythropus), eine adulte Kurzschnabelgans (Anser brachyrhynchus) und zwei adulte Waldsaatgänse (Anser fabalis fabalis) auf, die scheinbar sogar auf Tuchfühlung gegangen waren. Auffällig die jeweils angedeutete Blesse der beiden, welche in mancher Bestimmungsliteratur als pro-fabalis Merkmal aufgeführt wird, genau so aber auch bei Tundrasaatgänsen auftreten kann.
Taiga Bean Geese, adult, female left, male right hand (08.12.´14, Klein Kreutz; Germany)
Taiga Bean Geese, adult, female left, male right hand (08.12.´14, Klein Kreutz; Germany)
Eine Hand voll Bergenten (Aythya marila) schwammen auf dem Fahrländer See, ein paar Raufußbussarde (Buteo lagopus) wurden nach Alter und Geschlecht bestimmt, zwei weibchenfarbige Merline (Falco columbarius) saßen auf einem Acker bei Wachow und am Trebelsee fanden sich am späten Nachmittag um die 850 Möwen am Schlafplatz ein. Dort lohnt es sich bestimmt, zu gegebener Zeit einmal etwas genauer hin zu schauen. Gestern war es allerdings schon zu dunkel und die Distanz zu den Vögeln war auch recht erheblich. Am Fahrlander See entdeckten wir auch noch 2 Reiher- x Tafelenten Hybriden. Vor einigen Tagen und auch heute hatte SK ebenfalls zwei Vögel dieses Ursprungs am Heiligen See in Pdm. Also sind ggf. gleich 4 solcher Mixe in der Landeshauptstadt unterwegs. Er hat mir ein paar professionelle Bilder überlassen, welche ich dem Leser hier nicht vorenthalten möchte. Also, bei der nächsten etwas weiter entfernt schwimmenden Kleinen Bergente oder Ringschnabelente etwas genauer hinschauen ;)
Hybrid: Tufted Duck x Common Pochard © Steve Klasan
Hybrid: Tufted Duck x Common Pochard © Steve Klasan

Eine besinnliche Vorweihnachtszeit wünscht der Sternabert...

Freitag, 7. November 2014

Zwerggans - Salzhavel...

... bestens! Seit nunmehr 3 Jahren und einigen Wochen hat das Warten ein Ende. Der Morgen des 04.11. hatte in seiner verheißungsvollen Pracht schon auf etwas Gutes hoffen lassen.
Auf einem Winterweizenacker an der Salzhavel östlich von Strodehne stand ein adulter Zwerg zwischen ca. 1200 Blessgänsen, 80 Tundrasaatgänsen, mindestens 10 Weißwangengänsen und einigen Graugänsen. Ich erkannte die sichernde Zwerggans sofort an ihrem schokoladenbraunen Gefieder, der schlanken, kurzhalsigen, steilstirnigen Erscheinung und dem kleinen rosa Schnabel. Nach Schärferegulation bei 60-facher Vergrößerung, war auch der obligate Gelbe Lidring gut zu erkennen und die an der Schnabelbasis schmale Blesse zog sich weit und spitz auf den Kopf. Das war´s dann auch schon, denn nach kurzer Überprüfung der Lage, ließ sich der Vogel hinter einer diesjährigen, stehenden Blessgans zur Ruhe nieder. Ab und an steckte er nochmal den Vorderkopf hervor und nach 5 Minuten wurde der Trupp durch Störung aufgescheucht und flog auf die Feuchtgrünland-Flächen auf der jenseitigen Havel-Seite. Blöderweise wird gerade die Strodehner Havellandbrücke instant gesetzt, so dass ich ohne Flügel oder Amphibienfahrzeug nicht nachsuchen konnte. Später landete an gleicher Stelle nocheinmal ein kleinerer Flock, in dem ich sie leider nicht entdecken konnte. Etwas ärgerlich, aber ein guter Adrenalin-Schuss allemal. Am Vortag hatte ich hier schon ca. 80 Berghänflinge gesehen, die im Schwarm rufend an mir vorbei geflogen kamen um sich später auf einem alten, abgeernteten Maisacker niederzulassen. Jetzt waren es 2 Trupps á 80 und 40 Individuen. Für Tonaufnahmen war es jeweils zu windig aber ein paar Bilder sind mir geglückt.
Neben den plicksenden Lautäußerungen der Grauammern war zuweilen auch ihre klingelnde Strophe zu hören, ein rufender Goldregenpfeifer kam übergeflogen und ein Raufußbussard jagte über´m Gebiet. Am See, abgesehen von Zwerg- und Singschwänen, nichts los und keine Gänse auf den umliegenden Flächen, trotzdem scannt man immer wieder mal die Wasserfläche - um nichts Neues zu entdecken. Kurz vor Sonnenuntergang wird es dann wieder etwas spannender, wenn Gänse und Kraniche eingeflogen kommen und so mancher Greifer nochmal auf Stippvisite vorbeischaut. Besonders ergreifend fand ich die Auseinandersetzung Schwarzspecht vs. Wanderfalke. Der Falke kommt von N direkt auf den Turm zugeflogen. Von hinten nähert sich der Schwarzspecht, um auf den Falken zu "hassen". Dieser dreht jedoch den Spieß herum und in kürzester Zeit wird der "Hasser" zum Gejagten, muss auch einige Federn lassen, um mit letzter Kraft und nur noch 1/2 Meter über dem Boden, die schützende Deckung in unmittelbarer Nähe zum Turm zu erreichen. Das nächste Morgenrot erschien mir weniger verheißungsvoll aber dennoch wunderschön. Vor allem die milden Temperaturen noch im November machten das Käffchen am Morgen zu einem reinen Vergnügen.
Im Hintergrund Kraniche, Gänse, Reiher, Zwegtaucher, Eisvogel und Möwen, zwischendurch Gesänge von Zaunkönig und Rotkehlchen und das Gezanke von Meisen und Wacholderdrosseln.
Bei Barnewitz auf einem frisch abgeernteten Maisacker fand ich einen schönen Gänsetrupp aus ca. 6100 Tundrasaatgänsen, 299 Blessgänsen und eine Kurzschnabelgans. Mitten mang auch wieder ein sehr auffälliges Individuum mit orangem Schnabel, weißem Nagel, bräunlicher Grundfärbung und schmalen, dunkel cremefarbenen Mantelfederrändern. Dem Gesamteindruck nach gehe ich hier am ehesten von einem rossicus x albifrons-Hybrid aus.
Das soll es erstmal gewesen sein...

Auf bald - Bert...

Freitag, 10. Oktober 2014

Rätsel- und andere Möwen...

Hallo!
In der Feldflur um den Gülper See herum ist momentan nicht viel los, sieht man einmal von Merlinen, Drossel- und ordentlichem Kleinvogelzug ab. Das Bild direkt am See wechselt hingegen ständig. Zuweilen muss man kleinere Vögel am Südufer zwischen den gedrängt stehenden Graugänsen herauspicken, dann wieder überwiegen die Tundrasaatgänse im östlichen, bzw. nordöstlichen Teil, ohne Graugänse, mit dann hervorragendem Blick auf den Spülsaum des Südufers. Nicht nur Sandregenpfeifer, Alpen- und Zwergstrandläufer, Kampfläufer und ein Knutt, sondern eben auch die Möwen auf der Landzunge vor dem großen Turm sind in diesen Zeitintervallen gut zu beobachten. Ich habe mal ein paar Bilder von Vögeln zusammengestellt, bei denen sich für mich die Bestimmung als etwas schwierig darstellt, welche zumindest für mein Empfinden aus dem gängigen Rahmen mal mehr, mal weniger herausstechen. Da wäre als erstes diese zierliche, mutmaßliche Steppenmöwe, die auf dem ersten Foto von links in die Szene geschwommen kommt. Man beachte die ausgeprägte Federboa, die scheinbar relativ dunkel getönten Rückenfedern (Kodak 9) und die strukturellen Unterschiede im direkten Vergleich.
Caspian Gull / Heuglin´s Gull / Steppe Gull??? (06.10.´14) Gülper See, Brandenburg, Germany
Allein, ohne viele Fragen, eine vermutlich weibliche K3 Steppenmöwe - in Gemeinschaft überaus grazil, irgendwie anders, ließ sie mich anfänglich sogar an eine helle Tundramöwe denken. Dazu passt aber die Anfang Oktober schon fast abgeschlossene HS-Mauser unseres Vogels nicht so recht (HS 10 mit weißer Spitze wächst noch - linker Flügel) - vermausern die Möwen aus der nordöstlichen Tundra ihre HS doch in der Regel erst später und sehen im dritten Winter, bis auf wenige bräunliche Federn (vornehmlich Handdecken), oberseits schon aus wie adulte Tiere. Desweiteren könnte man noch über eine Bestimmung als Barabamöwe sinnieren, die gewissermaßen das weiter südlich beheimatete Pendant zur Tundramöwe darstellt. Ob eine sichere ID anhand der zwei Bilder allerdings möglich ist, wage ich zu bezweifeln. Als zweite im Bunde ein diesjähriges, eher untersetzt wirkendes Exemplar, welches ich zuerst als abgewetzte argentatus Silbermöwe angesprochen hätte. Mit etwas Hilfestellung durch LB kann ich jedoch auch durchaus einige michahellis Merkmale erkennen: relativ dunkle Flügeldecken, dunkle äußere GAD, gesamtes Mantelgefieder erneuert mit Doppelankerzeichnung, Kopf und Brust weißlich, mit kontrastierender dunkler Augenmaske, hoher, stumpfer Schnabel. Die Schirmfederzeichnung finde ich allerdings untypisch für Mittelmeer und K1 Silbermöwen sind doch auch so variabel!
Nicht das selbe, aber ein ähnlich gefärbtes Tier ist dann wohl doch eine Silbermöwe, allerdings im zweiten Kalenderjahr, sprich, zweiter Winter, in der Mauser etwas verzögert. Die sieht fast genauso aus wie unsere mutmaßliche Mittelmeermöwe, hat aber schon ganz überwiegend zweite Generation MAD und im Mantelgefieder sind zusätzlich Federn der dritten Generationzu erkennen. Auch die Schirmfederzeichnung spräche für K2, allerdings wirken das recht dunkel anmutende Kleingefieder sowie der sehr dunkle Schnabel eher wie K1. Bei dieser Möwe würden vielleicht einige  auch für die Hybrid-Theorie in die Bresche springen. Schaut sie euch an
Auf dem zweiten Bild steht ein weiterer komischer Vogel in der linken Ecke, von dem ich noch ein paar mehr Ablichtungen angefertigt habe. Auf den ersten Blick wirkt diese Möwe, so zierlich und bunt, mit kontrstierend dunklen Schirmfedern und schwarzen, langen Handschwingen mit sehr kleinen hellen Apikalflecken, der dunklen Augenmaske sowie den schon hellen Iriden wie ein in der Mauser schon etwas weiter fortgeschrittenes Mittelmeermöwenweibchen im  zweiten Kalenderjahr. Schaut man sich allerdings den spitzen sehr feinen Schnabel und die langgezogene, schlanke, kleinköpfige Gestalt an, will das aus meiner Sicht nicht so recht passen. Larus maximus spec.?
Den feingliedrigsten Körperbau kann man bei den Großmöwen ohne Weiteres der Baltischen Heringsmöwe zusprechen. Und tatsächlich, am 07.10. rastete ein schönes adultes langflügliges Tier unmittelbar vorm Turm am Südufer. Die Mantelfärbung bei Heringsmöwen der verschiedenen Unterarten variiert beträchtlich. Die größte Bandbreite von Grautönen, weist meines Wissens die intermedius Heringsmöwe auf. Individuen dieser Unterart kommen aber in der Regel kurzflügliger, plumper und großschnäbliger einher, weshalb ich den K1 Vogel, ebenfalls am See aufhältig, am ehesten für ein solches halten würde. Eine Heringsmöwe ist es in jedem Fall - Bestimmungs- /Bilderbuchmäßig, noch fast im vollständigen Jugendkleid!
So eine alte fuscus Möwe ist in der Havelaue schon besonders, ganz speziell natürlich in Gemeinschaft mit den Schwesterarten vom Mittelmeer und aus der Steppe. Leider waren aufgrund des Wetters und meiner Praktiken keine besseren Bilder möglich...
Zur Entspannung noch ein Suchbild und ein stolzer Tundrasaatganter mit wunderschöner Schnabelzeichnung und gleich 3 halbstarken Jungtieren, denn natürlich sollen gleichfalls die Gänse ihre Berechtigung in diesem Post bekommen.
Am 06.10. flogen in der Dämmerung rund 7400 Kraniche ein und wenn ich beim noch merklich späteren Einflug der nordischen Gänse einen kühlen Kopf bewahrt habe, so hatte ich es mit 65-70000 nordischen Gänsen zu tun, die vornehmlich aus Richtung Norden und Osten in dichten Ketten hereingeschwebt kamen.

Heiter weiter - Bert...

Freitag, 26. September 2014

Knallis, Rotkehlpieps und Gänse...

Die ersten Nordischen Wildgänse sind da - Hurra! Analog und skrupellos kommen leider auch in diesem Jahr wieder die Knallköppe auf den Plan, die speziell störend in den Morgen- und Abendstunden die Donnerschläge ihrer Vergrämungsanlagen über den See rollen lassen. Tagsüber eher lästig, scheint dies besonders zur Spätzeit tatsächlich einen negativen Einfluss auf den Einflug der Gänse zu haben. Am Dienstag kamen bis in die stockfinstere Nacht hinein nur ca. 6800 Kraniche hereingeschwebt, um vornehmlich im (relativ ruhigen) Ostteil des Gülper Sees in einer freien Wasserfläche im Schilf zu landen. Auf Saatgänse wartete ich an diesem Abend vergeblich.
Common Cranes, 23.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Common Cranes, 23.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
In der Nacht rollen die Donner  weiter übers Land und zerschlagen sich irgendwo in der Ferne. Dennoch sind einige Tausend Tundrasaatgänse im Gebiet, zahlenmäßig dominieren noch die Graugänse und knapp 100 Blessgänse, welche traditionell sowieso etwas später eintreffen, oder aber gleich weiter nach Holland überschießen, sind auch schon da. Am Südufer ließen sich meine Freunde am Mittwoch dann ab dem späten Vormittag gut beobachten. Mindestens 4 ausgesprochene Waldsaatgans-Kandidaten, wenn Ende September auch sehr früh, 2 Bless- x Tundrasaatgans-Hybriden, eine "carneirostris"-Typ Tundrasaatgans, 4 Weißwangengänse, sowie eine adulte Kurzschnabelgans konnte ich ausfindig machen.
3 presumed Taiga Bean Geese, 23.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Taiga Bean Goose, 24.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
presumed Tundra Bean x Eurasian White-fronted Goose, 23.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
2 presumed Tundra Bean x Eurasian White-fronted Geese, 23.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
2 presumed Tundra Bean x Eurasian White-fronted Geese, 23.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
"carneirostris"-type Tundra Bean Goose, 25.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
"carneirostris"-type Tundra Bean Goose, tail-pattern, 25.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Pink-footed Goose, adult, 24.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Pink-footed Goose, adult, 24.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Es zogen natürlich noch andere Vogelarten vorüber und so erfreute mich in hohem Maße ein adulter Rotkehlpieper, der rufend übergeflogen kam, sich in der niedrigen Vegetation direkt am Spülsaum des Sees niederließ, und dort, vergesellschaftet mit einigen Bachstelzen, nach Nahrung suchte. Zuweilen huschte er zwischen angespülten Gänsedaunenhäufchen umher, sodass man hervorragend im Kontrast die ziegelfarbene Kehle erkennen konnte. Leider war der Bursche für ein Belegfoto zu flink oder ich eben zu langsam. Mit ähnlich roten Köpfen, vor allem aber mit ihren schreiend roten Schnäbeln, schwammen auch genau 14 Kolbenenten auf dem See. Ganz genau genommen 11 Männchen mit rotem  und 3 weibchenfarbene mit dunklem Schnabel. 2 davon allerdings schon mit rosafarbenen Subterminalabzeichen.
14 Red-crested Pochards, 24.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Red-crested Pochards, 24.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
In einem Trupp von ca. 90 Reiherenten hielten sich ein schlichter Schwarzhalstaucher und 3 Spießenten auf. Die üblichen Möwen, 12 Alpenstrandläufer und mindestens 9 Sandregenpfeifer bevölkerten das Südufer. Über 30 Eichelhäher jauchzten und flogen zwischen den Bäumen und Büschen umher und immer wieder erklangen die Flugrufe von Feldlerchen und Wiesenpiepern. Zwei mal rief auch eine Heidelerche. 7 Misteldrosseln rasteten auf dem dem See vorgelagerten Grünland und flogen unter typischem Scharren ab und ab und an erklang auch der Zugruf ihr kleineren Verwandten, der Singdrosseln. Mindestens eine Wacholderdrossel tschackerte im Gehölz und die nasalen Rufe von Erlenzeisigen waren im Hintergrund zu vernehmen. Abends bot sich dann ein schönes Schauspiel, als mindestens 8500 Rauchschwalben aus der untergehenden Sonne in einem breiten Band flach über den See geflogen kamen, sich später zerstreuten um gemeinsam Fluginsekten zu jagen. Dies lockte auch einen Baumfalken an, der allerdings recht schnell wieder verschwunden war. Ein Fischadler zog noch seine Kreise und mindestens 3 verschiedene Seeadler kamen im Laufe des Tages in regelmäßigen Abständen zur Stippvisite, oder ruhten in irgendwelchen Bäumen in der näheren Umgebung. Am nächsten Morgen Hochnebel und tote Hose, sieht man mal von einem adulten Seeadler, einer klassischen Steppenmöwe, einigen Entengruppen weit draußen und ca. 2800 nordischen Gänsen ab, die sich, scheinbar in der Nacht gekommen, entlang des Nord-Ostufers aufhielten und nachdem ich meinen Kaffee getrunken hatte, schon wieder verschwunden waren.
White-tailed Eagle, adult, 25.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Caspian Gull, adult 25.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
high fog and coffee, strong, 25.09.2014 Gülper See, Brandenburg; Germany
Der Tag verlief ruhig und als sich am späten Nachmittag die Regenwolken verdichteten und es immer wieder kräftige Huschen tat, trat ich den Heimweg an.

Bis bald...